Wie erreiche und informiere ich als Restaurant oder kleiner Buchladen potenzielle Kunden in meinem Umkreis? Hier kommt der Begriff „Local SEO“ ins Spiel. In den letzten zwei Corona-bedingten Jahren hat dieser Begriff immer mehr an Wichtigkeit gewonnen. Umso mehr sollte sich auch jeder Unternehmer damit beschäftigen. Doch welche Möglichkeiten und Tools gibt es dafür?
Wir stellen euch heute das völlig kostenfreie Tool vom Suchmaschinen Boss Google höchstpersönlich vor: Google My Business. Ohne viel Aufwand kann die Onlinepräsenz auf Google, mit Suche und Maps, verwaltet und die lokale Reichweite gesteigert werden.
Wie man solch einen Eintrag anlegt und auf was man alles achten muss, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, werden wir euch hier genauer erläutern.
Die Vorteile von Google My Business für euer Local SEO
Damit ihr einen kurzen Überblick über das Google Business Tools bekommt, nennen wir euch kurz ein paar der wichtigen Vorteile davon. So, dass ihr direkt davon überzeugt seid und während dem Lesen des Leitfadens euren eigenen Eintrag erstellen könnt.
Kunden auf dem Laufenden halten
Mit einem Google My Business Eintrag können potenzielle Kunden, die nach euch gesucht haben, direkt wichtige Informationen einsehen. Wann hat euer Unternehmen geöffnet, was wird angeboten und wo befindet sich das Unternehmen.
Gerade jetzt wo Corona unser Leben erschwerte, konnte man über Google My Business mit Status Updates alle auf dem Laufenden halten. Denn hatte man nun komplett geschlossen? Oder gab es To-Go bzw. Selbstabholung? Oder war das Geschäft doch schon wieder geöffnet, weil es sich im Nachbarbundesland befindet, wo andere Regeln galten? Für Kunden wäre es ohne einen solchen Eintrag oft sehr schwierig gewesen, um herauszufinden, was aktuell Sache ist.
Interaktion mit Kunden
Google bietet für Kunden die Möglichkeit Bewertungen abzugeben. Für uns als Unternehmen bietet das wiederum die Möglichkeit mit ihnen zu interagieren, indem wir die Bewertungen beantworten. Bei positivem Feedback kann man sich einfach nett bedanken. Bei negativen Bewertungen sollte man unbedingt, so gut es geht, auf das Problem des Kunden eingehen und nichts ignorieren. Manchmal gab es einen schlechten Tag oder der Kunde ist einfach sehr schwierig zu befriedigen.
Fotos und Videos haben ebenfalls einen guten Effekt auf Kunden. Hier müsst ihr keine hochprofessionellen Fotos benutzen. Viel wichtiger sind Bilder, die das Unternehmen zeigen so wie es ist. Laut Google werden auf Unternehmensprofilen mit Fotos 42 % mehr Wegbeschreibungen aufgerufen als bei denen ohne Fotos. Nicht nur wir als Unternehmen können Fotos hochladen, sondern auch Kunden, die zu Besuch im Geschäft waren. Das wirkt auf potenzielle Kunden natürlich sehr gut.
Die eigene Präsenz analysieren und die Reichweite steigern
Wie so gut jedes Tool oder jede Social Media Plattform, gibt es auch die Möglichkeit Statistiken einzusehen und Analysen durchzuführen. So kann man ganz einfach herausfinden, woher potenziellen Kunden stammen und wie sie nach dem Unternehmen suchen. Des Weiteren kann man einsehen, wie viele Personen direkt über euer Google My Business Profil angerufen haben und an welchen Tagen wann die Stoßzeiten sind.
Das Unternehmensprofil auf Google My Business erstellen
Das waren vorerst die wichtigsten Vorteile eines Google My Business Eintrags. Jetzt steht nur noch im Raum, wie man denn so einen Eintrag anlegt und auf was man alles achten muss.
1. Google Konto erstellen
Zuallererst benötigt ihr ein aktives Google Konto. Falls ihr schon eines habt, perfekt. Falls nicht, dann müsst ihr euch ein neues erstellen.
2. Anmeldung bei Google
Wenn ihr euer Konto erstellt habt, könnt ihr euch hier www.google.de/mybusiness anmelden. Klickt auf den Button „Unternehmen eintragen“
3. Unternehmensname & Kategorie angeben
Im nächsten Schritt müsst ihr euren Unternehmensnamen mit einer passenden Kategorie angeben. Nehmt hierfür die Kategorie, die euch am besten beschreibt. Ihr könnt die Kategorie später auch nochmal ändern. Außerdem gibt es sekundäre Kategorien. Darauf gehen wir aber später noch einmal kurz ein.
4. Standort angeben
Habt ihr einen Standort, an dem euch Kunden besuchen können? Falls ja, dann könnt ihr das hier angeben. Falls nicht, dann einfach den „Nein“-Button auswählen.
5. Adresse angeben
Jetzt müsst ihr für Google eure vollständige Adresse angeben, an dem euer Unternehmen sitzt.
6. Für Kunden auch außerhalb des Unternehmensstandorts tätig?
Seid ihr auch außerhalb eures Standortes für Kunden tätig? Hier könnt ihr ja oder nein auswählen.
7. Einzugsgebiete auswählen
Falls ihr ja ausgewählt habt, dann könnt ihr jetzt alle eure Einzugsgebiete angeben. Hier aber bitte nur die, die auch wirklich dazugehören.
8. Telefonnummer und Webseite
Im fast letzten Schritt möchte Google von euch noch die Telefonnummer eures Unternehmens und den Link zu eurer Werbung.
9. Bestätigungsmethode auswählen
Und zu guter Letzt müsst ihr eine Bestätigungsmethode auswählen. Google sendet euch dann einen Code per Post o.ä. Mit dem ihr euren Account verifizieren könnt.
Jetzt habt ihr euren Eintrag erstellt und müsst nur noch auf den Bestätigungscode warten, bis Nutzer euch mit eurem schönen Google My Business Eintrag auf Google finden können. Das heißt aber nicht, dass eure Arbeit schon zu Ende ist. Denn jetzt könnt ihr direkt weitermachen und euren Eintrag bis ins Detail vervollständigen.
Je nachdem was ihr für eine Kategorie gewählt habt, stehen euch auch unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Beispielsweise können Restaurants ihre Speisekarte angeben und Möbelhäuser Produkte hochladen.
Der vollständige Google My Business Eintrag
Hier noch ein paar Tipps, damit ihr das Profil gleich am Anfang richtig optimiert:
- Der Geschäftsname muss identisch mit dem sein, welcher sich auf eurem Ladenschild oder auf der Webseite befindet. Der Ortsname darf nur dabei stehe, wenn ihr ihn auch in eurem Geschäftsnamen stehen habt. Anderenfalls wird er von Google als Spam gewertet.
- Firmenbezeichnung und Adresse müssen genau mit den anderen Einträgen im Web übereinstimmen.
- Die Öffnungszeiten müssen übereinstimmen: Gibt es spezielle Feiertagsöffnungszeiten oder hat das Unternehmen zwei Wochen Betriebsurlaub?
Das hilft wiederum negative Bewertungen von Kunden vorzubeugen. Denn wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt, wird sich ein Kunde, der zwei Stunden anfährt und sieht, dass euer Unternehmen geschlossen hat, nicht wirklich erfreut sein. Und negative Bewertungen sollten auf jeden Fall vermieden werden.
Eine aussagekräftige Unternehmensbeschreibung
Im Abschnitt Info eures Google My Business Profils könnt ihr für euer Unternehmen eine Beschreibung angeben. Hier ist es wichtig alle 750 Zeichen zu benutzen, um alle wichtigen Informationen anzugeben. Die aussagekräftigsten sollten allerdings in den ersten 250 Zeichen enthalten sein. Denn wenn ein Kunde euer Unternehmen auf Google sucht, werden nur diese direkt angezeigt. Für den ganzen Text muss man extra auf den Button „Mehr“ klicken, was höchstwahrscheinlich die wenigsten machen. Zumindest nur dann, wenn die ersten 250 Zeichen den User überzeugen, mehr zu lesen.
Bringt am besten viele Schlüsselwörter ein, die eure Zielgruppe bei der Suche benutzt. Laut Google selbst haben die Keywords jedoch keinen direkten Einfluss auf das Ranking. Ebenfalls könnt ihr in dieser Beschreibung klarstellen, was euch zu euren Mitbewerbern unterscheidet.
Sekundäre Kategorien bieten mehr Möglichkeiten
Schon am Anfang musstet ihr eine Kategorie auswählen, welche euer Unternehmen am besten repräsentiert. Google bietet euch jedoch noch die Möglichkeit weitere als sekundäre Kategorien auszuwählen. Allerdings muss man hier auch aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Alles, was ihr auswählt, sollte euer Unternehmen darstellen.
Google My Business Beiträge halten Kunden auf dem Laufenden
Ähnlich wie bei anderen Social Media-Plattformen könnt ihr in eurem Profil Beiträge, Veranstaltungen, Produkte und Angebote posten.
Der Unterschied zu Social Media ist allerdings, dass Kunden direkt nach euch oder eurer Kategorie suchen und sich auch im Moment dafür interessieren. Das bedeutet die Wahrscheinlichkeit ist um einiges höher, dass sie sich mit euren Beiträgen beschäftigen und eure Webseite besuchen.
Als kleiner Tipp zum Schluss: Aktualisiert euer Unternehmensprofil regelmäßig mit Beiträgen sowie Fotos/Videos und allen wichtigen Änderungen. Für Google ist es nämlich wichtig zu sehen, dass das Unternehmen aktiv ist. Dazu zählen auch Bewertungen eurer Kunden. Die könnt ihr zwar nicht erzwingen, allerdings könnt ihr diese lieb darauf hinweisen, dass ihr euch über ein positives Feedback sehr freuen würdet.
Ihr seht, Google My Business bietet euch als lokales Unternehmen viele Möglichkeiten, um eure Reichweite zu steigern und zu analysieren, wo wer was von euch gesucht hat. Und das alles völlig kostenlos. Wer den Artikel gelesen hat und immer noch nicht mit der Erstellung eines Profils angefangen hat, sollte jetzt schleunigst loslegen und seine Chance nicht verpassen. Sonst kommt euch euer Nachbar zuvor und schnappt sich eure Kunden. 😉
Wir wünschen viel Spaß beim Erstellen! Bei Fragen könnt ihr uns natürlich ein Kommentar hinterlassen.
Hallo,
zum letzten Punkt lässt sich noch sagen, dass man Einträgen auch über die Google-Maps-App folgen kann. So lässt sich auch die Laufkundschaft erreichen.
LG
Andi