„Facebook is in a very different place than Apple, Google, Amazon, Samsung, and Microsoft. We are trying to build a community.“ – Mark Zuckerberg
Doch stimmt das überhaupt noch?
Steht beim Social Media Unternehmen immer noch die Community im Vordergrund?
Durch das neue iOS Update von Apple wurde wieder deutlicher, wie stark die Nutzerdaten dem Tech-Giganten am Herzen liegen, denn sonst könnten sie den Usern keine personalisierte Werbung zeigen und müssten alle USER mit Werbung spamen. Das würde der Facebook-Community auf jeden Fall nicht gefallen.
Zeitgleich wurde Facebook News veröffentlicht, um den Nutzern mehr Qualitätsjournalismus anzubieten und um den Verlagen eine finanzielle Entschädigung anbieten zu können.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Wir haben uns für euch, über alles, was sich aktuell bei Facebook tut schlau gemacht.
Facebook & Apple: Der große Datenkrieg
Bereits letztes Jahr kündigte Apple ihr neues Update iOS 14.5 an, welches zahlreiche neue Funktionen bereitstellt. Die Funktion, die Facebook und andere Marketer überhaupt nicht gefällt, ist die Abfrage zur Tracking-Erlaubnis in Apps.
Apple User können jetzt nach dem Herunterladen einer neuen App entscheiden, ob diese App persönliche Daten der User tracken darf oder nicht. Da vermutlich die meisten Nutzer das Tracking ablehnen werden, bangen die Marketer und Facebook sehr um starke Umsatzeinbußen.
Das kann Facebook natürlich nicht mit ansehen und setzt sich für die Unternehmer ein. Laut einer Aussage Mark Zuckerbergs werden zukünftig insbesondere viele kleine Unternehmen unter diesen neuen Änderungen leiden. Sie sind auf personalisierte Anzeigen angewiesen, mit diesen sie sehr preisgünstig und gezielt Werbung schalten können. Das sei keine faire sowie gute Idee und würde diese Unternehmen gefährden.
Welche Ausmaße das neue iOS-Update annimmt und wie sich die Lage entwickelt, bleibt vorerst abzuwarten. Doch Facebook sieht jetzt auch schon bei sich hohe Umsatzeinbußen aufgrund mangelnder Anzeigen-Schaltungen und versucht dagegen zu wirken.
Wie weit geht Facebook? Bald kostenpflichtig?
Erst vor kurzem gab Facebook nun bekannt, dass sie die Plattformen nur aufgrund der Nutzerdaten kostenlos anbieten können. Heißt das nun, dass wenn zu viele User die Datenverarbeitung ablehnen, man in der Zukunft für die Plattformen zahlen muss? Was allerdings dem jahrelangen Grundsatz von Facebook widersprechen würde. Außerdem wäre es sehr unfair, nun gerade die Leute dafür verantwortlich zu machen, die ihre Daten nicht preisgeben möchten. Vielleicht nutzt Mark Zuckerberg diesen Grund nur als Mittel, um eine kostenpflichtige Version einzuführen. Denn vor ein paar Jahren konnte er sich laut seiner Aussage schon vorstellen, dass es so eine Version irgendwann einmal geben könnte.
Was er genau unternehmen wird, werden wir in den nächsten Monaten herausfinden, sobald das iOS Update bei allen Usern ausgerollt wurde.
Apple in der Kritik
Durch das neue Update mit der AppTrackingTransparency steht aber auch Apple stark in der Kritik. Hierfür wurde bereits eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht: Mit der neuen Regelung versucht der iPhone-Hersteller seine Konkurrenz auszuschalten. Denn Apple hat weiterhin einen Einblick in die Nutzerdaten und kann diese verarbeiten. Die Beschwerde wird nun vom Bundeskartellamt geprüft. Ob sich hier etwas ändert, insbesondere für den deutschen Markt, bleibt abzuwarten.
Mehr Qualitätsjournalismus mit Facebook News
Mit der neuen Kategorie Facebook News möchte Facebook seinen Usern mehr Qualitätsjournalismus anbieten und ebenfalls den Verlagen mehr Monetarisierungsmöglichkeiten anbieten. Deutschland ist nun nach Großbritannien und der USA das dritte Land mit dem neuen Feature. Aktuell befinden sie sich in den Verhandlungen mit französischen Verlagen, um auch in Frankreich Facebook News einführen zu können.
Laut den Analysen von Facebook erhielten 2020 die Verlage rund 180 Milliarden Klicks über Facebook News. Was einem groben Wert von rund 9 Milliarden US-Dollar entspricht. Klingt aufs erste gar nicht schlecht und macht ein tollen Eindruck auf Facebook, da sie sich um die Verlage kümmern.
Was jedoch oft vergessen wird ist, dass sich die Nachrichtenverlage schon seit längerem bei Facebook beschweren. Denn für das Bereitstellen ihrer wichtigen Nachrichten auf Facebook oder auch Google sollten sie entsprechend bezahlt werden. Jetzt hat Facebook endlich nachgegeben. Doch stimmt das wirklich? Oder verfolgt Facebook mal wieder eine ganz andere Strategie?
Wenn man Facebook kennt, weiß man, dass das Unternehmen immer eine eigene ausgefeilte Strategie fährt. Indem sie nun an die Verlage Geld verteilen, sind diese aufs Erste zufrieden und werden sich weniger beschweren. Gleichzeitig sind die Verlage nun noch abhängiger von Facebook und könnten so langfristig besser ausgebeutet werden. Entwickelt sich Facebook als Haupt-Plattform für Nachrichten und vieles mehr, dann sitzt Facebook wieder am längeren Hebel und kann die Preise bestimmen. Auf der anderen Seite könnten sich jedoch auch die Verlage jetzt zusammen tun und Facebook klarmachen, dass es ohne den Qualitäts-Content für Nutzer nicht mehr so interessant wäre.
Wie sich das alles weiterentwickelt bleibt abzuwarten. Setzt sich Facebook als allgemeine Infrastruktur für News durch oder schaffen es die Verlage, Facebook von sich abhängig zu machen?
Zum Abschluss thematisieren wir für euch noch zwei Änderungen beziehungsweise Umstellungen innerhalb der Plattformen.
Facebook Likes – Erfolgsdruck oder wichtige Indiz?
User können demnächst individuell entscheiden, ob Follower ihre Likes sehen können oder nicht. Laut Adam Mosseri, dem Instagram Chef, solle so der Erfolgsdruck genommen werden, sodass sich die Menschen wieder mehr auf den Kontakt zu Freunden und neuer Inspiration konzentrieren können.
In der Testphase kritisierten allerdings viele User dieses Vorhaben, da sie auf die Anzahl der Likes angewiesen sind. Nur so können neue Trends und die Relevanz von Beiträgen erkannt werden. Aus diesem Grund kann nun jeder für sich entscheiden, ob er das möchte oder nicht.
Facebook Audience Insights verschwinden
Vor ein paar Wochen hat Facebook bereits angekündigt, dass die Audience Insights zum 01. Juli 2021 abgestellt werden. Um weiterhin einen Einblick in seinen Account zu bekommen, empfiehlt Facebook die Business Suite Insights zu benutzen. Hier soll sich laut Facebook nicht viel unterscheiden. Man bekommt einen Einblick in die Facebook und Instagram Zielgruppen-Insights, sowie auch in Performance-Kennzahlen und Trends.
Für eure Messung stehen folgende Kennzahlen zur Verfügung:
- Alter
- Geschlecht
- Top-Städte/-Länder
- Standort
- Interessen
- „Gefällt mir“ (Facebook) / Abonnenten (Instagram)
Bisher war die Business Suite nur für kleinere Unternehmen verfügbar. Nun soll sie aber den bisherigen Business Manager ablösen und Unternehmen so zukünftig die Möglichkeit bieten, ihre Unternehmenspräsenz auf einer Plattform zu steuern.
Fazit
Es bleibt sehr spannend um Facebook. Was wird Facebook tun, um weiterhin an Nutzerdaten zu kommen? Werden sie ihr Geschäftsmodell ändern und die Plattformen bald kostenpflichtig schalten? Wie wird es den Nachrichtenverlagen in der Zukunft ergehen? Und schafft es Facebook schlussendlich sich von allen anderen abzuheben, um Unternehmen und uns Menschen zu versklaven? Teilt uns gerne eure Meinung in den Kommentaren mit. Wir freuen uns auf eine nette Diskussion.
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